Nesselwang, 12. September 2024 – Um die Vereinbarkeit von Natur und Freizeitnutzung geht es dem Gebietsbetreuer Ostallgäuer Alpenrand Thomas Hennemann, wenn er interessierte Besucher im Rahmen des dritten Festtages „Goldener Oktober“ bei seiner Erlebniswanderung mit auf den Weg nimmt. „Es ist mir ein Herzensanliegen, meinen Gästen an diesem besonderen Herbsttag am Nesselwanger Hausberg Alpspitze, die Schönheit der Natur zeigen zu dürfen und ihnen zu veranschaulichen, dass der Weg das Ziel ist! Dabei geht es mir in erster Linie um die Vereinbarkeit der Landbewirtschaftung und Freizeitnutzung von uns Menschen in Verbindung mit dem Schutz vor dem Aussterben bedrohter Tierarten wie beispielsweise Auer- und Birkhühner“, sagt Hennemann voller Vorfreude auf diesen Tag. Darüber hinaus kann am 3. „Goldenen Oktober“ mit einer extra Herbsttageskarte grenzenlos Bergbahn gefahren und natürlich auch von Hütte zu Hütte entsprechend eingekehrt werden. Dort erwarten die Bergfreunde herbstlich, kulinarische Leckerbissen wie Wild- und Kürbisgerichte sowie Live-Musik. Zudem stehen die Ausstellung „Wald & Wild“, ein Holzschnitzer und Technikführungen am AlpspitzCOASTER auf dem Programm. Und extra für die kleinen Gäste gibt es unterschiedliche Kinderaktionen angefangen von einer Hüpfburg über Luftballonkünstler und Bogenschießen bis hin zu einer Herbst-Schnitzeljagd.
Wandern in herbstlicher Berglandschaft
Bekanntlicherweise ist ja die Bergluft im Herbst in den Alpen besonders klar und frisch, so auch im Luftkurort Nesselwang im Allgäu. Die goldenen Tage des Jahres verwandeln die Berglandschaft in der tiefstehenden Sonne, geschmückt mit Herbstlaub in leuchtenden Farben, in eine eindrucksvolle Naturkulisse stets mit Blick auf die Allgäuer und Tiroler Gipfel. Rund um Nesselwang mit seinen Hausbergen Alpspitze und Edelsberg verlaufen zahlreiche Wanderwege in allen Schwierigkeitsgraden. Unbedingt begangen werden sollte im Herbst, wenn die ruhigere Zeit der Jahres einkehrt, der Besinnungsweg GE(h)ZEITEN: Der kurze Themenpfad führt zu sechs kunstvollen Erlebnisstationen, die zum Innehalten und zur Besinnung auf das Wesentliche einladen.
Mit dem traditionellen Viehscheid beginnt der Herbst im Allgäu
Alljährlich werden die Rinder im Frühjahr auf die Weiden der Allgäuer Berge getrieben. In Nesselwang liegen diese rund um die Alpspitze und den Kögelweiher. Dort kümmert sich ein Hirte um die Gesundheit der Tiere, er passt auf, dass sich keines von der Herde entfernt und treibt sie von einer Weide zur nächsten. Mit dem Einzug des Herbstes kehren die Schumpen, so wird das Jungvieh im Allgäu genannt, von den Bergwiesen der Alpen zurück ins Tal. Dort werden alle Tiere an ihre Besitzer zurückgegeben. Diese Prozedur nennt man Viehscheid. Gefeiert wird dieser in der ganzen Region in großen Festzelten und zünftiger Musik, so auch in der Marktgemeinde Nesselwang. Vom 14. bis 16. September steht dort ein mehrtägiges Herbstfest mit Festzelt inklusive Heimatabend auf dem Programm. Den Höhepunkt bildet der eigentliche Viehscheid-Tag am 16. September. An diesem Festtag werden die Herden von Hirten und Helfern mit eigenen Schellen, die einen besonderen Klang haben, herausgeputzt. Ist derBergsommer unfallfrei verlaufen, wird das schönste Tier mit einem Kopfschmuck aus Bergblumen geschmückt, dem sogenannten Kranz. Der Hirte führte es dann als Kranzrind ganz an der Spitze auf den Scheidplatz. Mit Schellen- und Glockengeläut kündigen die Schumpen schon von weitem ihre Ankunft an. Den Abschluss der Viehscheid-Saison macht ein kleiner, aber umso schönerer Abtrieb auf der Alpe Kögelhof am 28. September.
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